Besuch in Kopenhagen – Welthauptstadt der Architektur

Aus Norddeutschland ist es nicht allzu weit nach Kopenhagen – sowohl mit dem Zug, als auch mit dem Auto. Aber auch mit einer längeren Anreise lohnt sich meiner Meinung nach ein Besuch der dänischen Hauptstadt. Dieses Jahr noch einmal mehr, denn Kopenhagen wurde von der UNESCO zur Welthauptstadt der Architektur ernannt. Zu diesem Anlass gibt es diverse Veranstaltungen und Ausstellungen (über die es hier mehr zu erfahren gibt), wobei es auch lohnenswert ist, sich ohne großes Programm einfach mit offenem Blick durch die Stadt treiben zu lassen.

Foto: Daniel Rasmussen | Titelbild ganz oben: Gro Spiseri – Giuseppe Liverino @tourbillondel

Bei meinem letzten Besuch in Kopenhagen ist mir wieder aufgefallen, welch eine entspannte Atmosphäre in der Stadt herrscht. Es gibt viel Grün, viel Wasser und viel Raum für Fußgänger und Radfahrer und für eine Metropole sind erstaunlich wenig Autos unterwegs. Denn Kopenhagen wurde in den vergangenen Jahren (oder wohl eher Jahrzehnten) mit dem Fokus umgestaltet und weiterentwickelt, dass vor allem eines im Mittelpunkt steht: Die Lebensqualität der EinwohnerInnen. Getreu dem Motto von Kopenhagens einflussreichstem Stadtplaner Jan Gehl – „Städte für Menschen“ zu gestalten.

Um Welthauptstadt der Architektur zu werden, kommen zum Fokus auf die Lebensqualität noch ein gehöriger Mut zur kreativer Architektur hinzu. Ein Beispiel ist CopenHill – eine Müllverbrennungsanlage auf der man Ski fahren kann, aber auch neue Studentenwohnheime, Büros oder Kindergärten beeindrucken durch besonderes Design und oft durch die Einbindung von viel Grün.

Amager Bakke / Copenhill – eine künstliche Skipiste und Freizeit-Wandergebiet, das im Oktober 2019 auf dem neuen Abfallwirtschaftszentrum errichtet wurde. Integriert ist auch die höchste Kletterwand der Welt. Foto: Astrid Maria Rasmussen
Die Inspirationsquelle für das neue Studentenwohnheim in Kopenhagen waren die traditionellen Tulou-Häuser im Südosten Chinas – Dorfgemeinschaften mit Einzelwohnungen und Gemeinschaftseinrichtungen. Foto: VisitCopenhagen

Neben der Architektur geht Designfreunden bei den dänischen Möbel- und Designmarken das Herz auf und so gibt es auch in Kopenhagen viel zu entdecken. Ob in den vielen kleinen und großen Läden oder auch beim Besuch von Hotels und Restaurants, von denen es viele gibt, die schon allein vom Design und der Atmosphäre her Freude machen. So wie die Gro Spiseri, die Teil des Urban Farming-Projektes ØsterGro ist (ganz oben auf dem Foto).

Eines der Restaurants, die von allen, die ich kenne, am meisten Atmosphäre ausstrahlt, ist das Noma. Mehrfach als bestes Restaurant der Welt ausgezeichnet, ist es (naturgemäß für Sterneküche) preistechnisch nur einer kleinen Gruppe Menschen zugänglich, was schade ist, denn das Design hat für mich etwas sehr bodenständiges und gemütliches und hebt sich wohltuend von so manch gehobenen Restaurant ab, in dem man das Gefühl hat, steif dasitzen zu müssen und bloß nicht laut zu lachen.

Foto: NOMA Kopenhagen
NOMA Gärten, Foto: Giuseppe Liverino

Ein (wie ich finde) Muss für Kopenhagen-Reisende ist ein Abstecher ins Louisiana Museum of Modern Art nördlich von Kopenhagen. Wer mit dem Auto dort ist, kann auf dem Rückweg auf der Küstenstraße 152 an einem der vielen Möglichkeiten an den Strand gehen, wie beim Seebad Charlottenlund, und den Tag mit einem erfrischenden Bad in der Ostsee ausklingen lassen.

Titelbild: Giuseppe Liverino @tourbillondel